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  Der Ring
 
 Der Ring

Ich verbrachte nun die nächsten 3 Jahre wieder in meiner Heimat mit meinen Eltern, wo ich mich wieder aktiv in der Pfarrei engagierte und auch vielen Jugendlichen in privaten Bibelstunden das Wort Gottes lehrte.

Auch ließen mich die Worte des Negers, der mir den Ring schenkte, nicht mehr los. Ich wartete Tag für Tag auf ein Zeichen von Gott.  Es war das Jahr 1984 als zu später Stunde ein Bettler an unsere Tür klopfte. Ich öffnete ihm und er fragte mich nach einer Mark. Ich bat ihn herein, gab ihm Wasser,  Brot und eine Bleibe für die kalte Herbstnacht. Als ich am nächsten Tag aufwachte konnte ich es kaum fassen. Mein Ring war verschwunden. Ich fluchte vor Wut und mein Vater züchtigte mich dafür den ganzen restlichen Tag mit dem Rohrstock, während ich laut den HERRN lobte.



Am Abend klopfte es dann wieder an der Tür. Und abermals stand ein Bettler, der um eine Mark bat vor der Tür. Als ich ihn beschimpfen und wieder wegschicken wollte, fiel mir jedoch folgende Bibelstelle wieder ein:

Matthäus 25,34-46:

„Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt. Ich bin Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt. 
 Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist? oder durstig und haben dich getränkt? 
Wann haben wir dich als einen Gast gesehen und beherbergt? oder nackt und dich bekleidet? Wann haben wir dich krank oder gefangen gesehen und sind zu dir gekommen?
  Und der König wird antworten und sagen zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. 
Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich nicht getränkt.
 Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich nicht beherbergt. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht bekleidet. Ich bin krank und gefangen gewesen, und ihr habt mich nicht besucht. Da werden sie ihm antworten und sagen: HERR, wann haben wir dich gesehen hungrig oder durstig oder als einen Gast oder nackt oder krank oder gefangen und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem unter diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden in die ewige Pein gehen, aber die Gerechten in das ewige Leben.“

Aufgrund dieser Stelle reichte ich dem Bettler die Hand und bat ihn herein. Auch ihm gab ich  Wasser,  Brot und eine Bleibe für die kalte Herbstnacht. Und auch diesmal war er am nächsten Tag verschwunden mit einer teuren Vase, die ich meiner Mutter geschenkt hatte.

Wieder fluchte ich und wieder züchtigte mich mein Vater den ganzen Nachmittag.  Abends fuhren meine Eltern dann für 2 Wochen zu seinem Bruder, der in Österreich wohnte.

Eine knappe Stunde nach seiner Abfahrt klopfte es an der Tür. Es war eine Frau, nur mit Lumpen bekleidet. Sie fragte mich nach Wasser, Brot und einer Bleibe für die kalte Herbstnacht. Abermals an die Bibelstelle denkend reichte ich ihr die Hand und bat sie herein. Sie schien noch recht jung zu sein, höchstens 20 Jahre.

Als ich am Morgen aufwachte sah ich auf die Matratze, doch sie war leer. Dann durchsuchte ich das ganze Haus, um zu sehen ob sie etwas gestohlen hatte. Was ich dann aber vorfand, überstieg meine ganze Vorstellungskraft. Sie hatte während ich noch schlief gekocht und das Haus geputzt. Nachdem  sie mir beim Mittagessen dann verriet, dass sie Eva hieß und sonst keine Erinnerung mehr habe woher sie kam oder was sie gemacht hatte, bat ich sie noch am gleichen Tag meine Frau zu werden.

Sie sah aus wie ein Engel, den der HERR mir gesandt hatte. Sie konnte putzen, kochen und war so katholisch und bibelfest, wie es eine Frau nur sein konnte. Sie tat das was ich ihr befahl und gehorchte. Als meine Eltern zurück von ihrer Reise kamen waren sie auch sofort von ihr und unserer Geschichte begeistert, woraufhin mein Vater sofort unsere Hochzeit für meinen bevorstehenden 46ten Geburtstag, und somit zum Erhalt meiner Volljährigkeit, plante.

 
 
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